Orgelbauer

 

 

Verzeichnis der Orgelbauer

deren Tätigkeit in Mecklenburg

an Orgeln gegenständlich (Neubau oder Restaurierung) erhalten ist.

Wiedergegeben ist der vollständig oder in Teilen erhaltene Bestand, nicht das Gesamtwerk

Stand Januar 2023

 

Andreas ARNOLD, Plau

geboren: 1964 Zerbst

Lehre 1981-1984 bei Wolfgang Nußbücker (Plau). 1999 Übernahme des Geschäftes von Wolfgang Nußbücker unter dem Namen „Mecklenburger Orgelbau“.

Zahlreiche Restaurierungen in Mecklenburg, wenige Neubauten.

(Dewitz, Dobbertin, Domsühl, Magdeburg-St. Agnes (kathol.), Malchow-Hausorgel Walz, Trollenhagen)

 

David BAUMANN, Friedland/Altkalen

Lebensdaten unbekannt

Sohn des Orgelbauers David Baumann d. Ä. aus der Mark Brandenburg. Lebensweg kaum bekannt, 1730 Eheschließung in Kirch Grubenhagen. Kurze Zeit in Friedland ansässig, auch in Altkalen und Friesack (Mark Brandenburg); um 1740 als Organist bezeichnet. Wirkungszeit als Orgelbauer zwischen 1727 und 1746, gelegentlich (Neukalen) gemeinsame Arbeit mit dem Vater.

(Friedland-St. Marien, Kirch Grubenhagen, Neukalen)

 

Johann David BAYER

(auch Baier/Beyer)

geboren: um 1757 in Augsburg

gestorben: 1807 in Friedland

1790 Trauung in Dresden als „Orgel- und Instrumentenmachergeselle“. Ab 1794 Tätigkeit in Mecklenburg nachweisbar, nennt sich Orgelbauer und Instrumentenmacher. Neubauten und Reparaturen in Mecklenburg und Vorpommern.

(Kotelow)

 

Michael BECKER, Kupfermühle

geboren: 1953

Lehre und Geselle beim Vater, dann Gerald Woehl und Firma Rieger (Schwarzach-Österreich). 1989 Übernahme der väterlichen Werkstatt. 2006 Umzug nach Freiburg/Brsg. Nach 1990 Reparaturen in Mecklenburg.

 

Matthias BECKMANN, Friesack

geboren: 1970 Dresden

1991-1994 Tischlerausbildung, 1995-1998 Arbeit bei Rainer Wolter (Zudar), 1997-99 Ausbildung zum Orgelbauer, tätig bei Orgelbau Mühleisen (Leonberg), 2004 tätig bei Christian Scheffler (Sieversdorf). 2005 Firmengründung in Frankfurt/Oder, 2006 Übersiedlung nach Friesack. Reparaturen in Mecklenburg.

 

Dieter BENSMANN, Steinfurt

geboren: 1959

1987 Beginn der selbständigen Tätigkeit. Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Rostock Jacobi-Stift)

 

August BERGER, Perleberg

geboren: 1808 Sievershausen

gestorben: nach 1872

Sohn des Orgelbauers Bernhard Berger (Peine). Tätig vor allem in der Altmark und der Prignitz.

(Suckow b. Parchim)

 

BLANK & Sohn (NL), Herwijnen

gegründet von K. B. Blank, später unter Leitung von Sebastian Blank. 1996 von Henk van Eeken (geboren 1956) übernommen.

(Chororgel Dom Schwerin)

 

Rudolf BÖHM, Gotha

1888 gegründet, bis heute im Besitz der Nachfahren.

Unter Rudolf Böhm (1895-1966) einige Neubauten nach 1945 in Mecklenburg.

(Schwerin Mueßer Holz - St. Petrus, Wismar - Heiligen-Geist, Güstrow - kath. Kirche, Schwerin - kath. St. Anna)

 

Carl BÖRGER, Gehlsdorf

geboren: 1846 Krummendorf

gestorben: 1917 Gehlsdorf

Gesellentätigkeit bei Friedrich Wilhelm Winzer (Wismar), eventuell auch Lehre bei Winzer. 1873 als Orgelbauer aus Toitenwinkel bezeichnet. Gründung der Werkstatt 1874. Werkstatt in Gehlsdorf (heute Amtsstraße). 1892 Ernennung zum Hoforgelbauer. 1903 Bau der letzten rein mechanischen Schleifladenorgel in Mecklenburg in Thulendorf. Mit Übernahme des Geschäftes von Julius Schwarz (Rostock) 1900 Übergang zum Bau pneumatischer Orgeln. Zu dieser Zeit neben Marcus Runge in Schwerin führender Orgelbauer in Mecklenburg-Schwerin. Wirkungszeit bis etwa 1912, dann Werkstattübernahme durch Sohn Christian Börger. Neben den Neubauten führt er zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen älterer Orgeln aus. Jährliche Revisionen an vielen mecklenburgischen Orgeln.

(Balow, Bellin, Blievenstorf, Dobbin, Gielow, Graal-Müritz, Granzin b. Neustrelitz, Groß Vielen, Groß Wokern, Karow, Kirch Stück, Kritzkow, Lüblow, Moisall, Muchow, Mühlen Eichsen, Neese, Recknitz, Rittermannshagen, Stolpe, Thelkow, Thulendorf, Schwarz, Wulfsahl)

 

Christian BÖRGER, Gehlsdorf

geboren: 1883 Gehlsdorf

gestorben: 1955 Rostock

Sohn von Carl Börger. Lehre vermutlich beim Vater, 1912 Übernahme der väterlichen Werkstatt. Wirkungszeit bis etwa um 1946.

Wenige Orgelneubauten, jedoch Reparaturen und Revisionen eines Großteils der mecklenburgischen Orgeln.

(Gelbensande, Rostocker Wulfshagen, Zepkow)

 

Michael BRAUN, Eisbergen

Volksschullehrer in Eisbergen (Porta Westfalica), baut als Autodidakt seit dem 12. Lebensjahr Orgeln.

(Truhenorgeln in Güstrow-Dom, Wismar-Georgen)

 

BRIEGEL, Lübeck

(auch Beriegel)

17. Jahrhundert

In mehreren Generationen tätig gewesene Orgelbauerfamilie. Michael Beriegel war Schwiegersohn Friedrich Stellwagens, David Georg (David Jürgen) wohl ein Bruder oder Sohn Michaels. Beim Orgelbau in Sternberg 1683-87 werden genannt: Michael, David Jürgen und Georg Beriegel. Das Tätigkeitsfeld in Mecklenburg ist nicht vollständig bekannt, von den wenigen Neubauten blieb das Gehäuse in Mühlen Eichsen erhalten.

(Mühlen Eichsen)

 

Edmund BRUDER, Wismar

geboren: 1845 Angstedt (Thür.)

gestorben: 1911 Wismar

Lehre wahrscheinlich bei Friedrich Wilhelm Winzer (Wismar), bei dem er aktenkundlich 1869 als Gehilfe arbeitet. 1873 bleibt er in der durch Friedrich August Mehmel (Stralsund) übernommenen Werkstatt tätig. Mit Ende dieser Werkstatt Gründung der eigenen Werkstatt 1877 in Wismar.

Wenige Orgelneubauten bekannt.

(Leussow bei Mirow, Polchow, Witzin)

 

Carl August BUCHHOLZ, Berlin

geboren: 1796 Berlin

gestorben: 1884 Berlin

Sohn des Orgelbauers Johann Simon Buchholz (1758-1825). Lehre beim Vater und nach dessen Tod 1825 Übernahme der Werkstatt. 1850 wird der Sohn Carl Friedrich Teilhaber der Werkstatt. Wenige Orgelneubauten innerhalb seines großen Schaffens für Mecklenburg.

(Hinrichshagen, Krumbeck, Leppin, Rattey)

 

Carl Friedrich BUCHHOLZ, Berlin

geboren: 1821 Berlin

gestorben: 1885 Berlin

Sohn von Carl August Buchholz. Um 1850 wird er Teilhaber der väterlichen Werkstatt.

(Melkof)

 

Christian Friedrich CALBOW

geboren: um 1762, Herkunft unbekannt

Orgelbauer und Instrumentenmacher, 1794 wohnhaft in Neukloster. Wirken bisher nachweisbar zwischen 1785-1800

(Rerik)

 

Johann Friedrich Ludwig CORDES, Altkalen

geboren: 1786 Schwaan

gestorben: 1872 Gnoien

1809 Schulmeister in Groß Roge, 1809-1862 Organist und Lehrer in Altkalen. Autodidaktisch Orgelbauer.

(Finkenthal)

 

Matthias DROPA, Hamburg und Lüneburg

geboren in Siebenbürgen

gestorben: 1732

Schüler von Arp Schnitger, nach 1692 Gründung der eigenen Werkstatt in Hamburg, 1705 Übersiedlung nach Lüneburg.

(Zuschreibung Dreilützow)

 

Jörg DUTSCHKE, Salzwedel

geboren: 1953 Rüdersdorf

Ab 1969 Lehre und Gesellentätigkeit bei Orgelbau Sauer Frankfurt/Oder. 1987-2006 Werkstatt in Dambeck (Prignitz). 2006 Umzug der Werkstatt nach Salzwedel. Schwerpunktmäßig Restaurierungen.

(Dömitz)

 

EBERSWALDER ORGELBAU

Nachfolgefirma von Ulrich Fahlberg. Gegründet 2005 von den beiden langjährigen Mitarbeitern Harry Sander und Andreas Mähnert. Schwerpunktmäßig Restaurierungen.

 

HERMANN EULE ORGELBAU, Bautzen

1872 Gründung des Betriebes. 1972 bis 1990 volkseigen, 1990 wieder in Besitz der Nachfahren Eule. Nach 1945 in Mecklenburg tätig mit Um- und Neubauten.

(Kühlungsborn, Lambrechtshagen, Rostock-Christengemeinschaft)

 

FABER & GREVE GmbH, Salzhemmendorf

Gegründet 1863 von Heinrich Faber. Ende des 19. Jahrhunderts Zuwendung zur Pneumatik, häufiger Bau von Multiplexorgeln. F. K. Greve als Teilhaber. Nach 1918 Trennung der Geschäftspartner. 1926 wurden Fabers Söhne Firmeninhaber.

(Parchim-St. Marien)

 

Ulrich FAHLBERG, Eberswalde

geboren: 1939 Merseburg

Lehre bei Rudolf Kühn (Merseburg), Geselle bei Reinhard Adam (Halle), Schuke (Potsdam) und Hermann Lahmann (Leipzig). 1965 Übernahme des Betriebes von Karl Gerbig (Eberswalde), 2005 Verkauf des Betriebes (Eberswalder Orgelbau). Reparaturen in Mecklenburg.

 

Anton FEITH, Paderborn

geboren: 1872 Köln

gestorben: 1929 Paderborn

Lehre bei Martin Joseph Schlimbach (Würzburg), 1897 Selbstständig in Köln-Ehrenfeld. 1902 Übernahme der Werkstatt von Franz Eggert in Paderborn. 1929 Betriebsführung durch den Sohn Anton Feith. 1972 Verkauf des Betriebes an Siegfried Sauer in Ottbergen, 1977 Aufgabe des Paderborner Betriebsteiles.

(Ludwigslust-kathol.)

 

Friedrich FRIESE, Parchim

genannt Friese (I)

geboren: 1765 Bassendorf

gestorben: 1833 Parchim

Sohn von Matthias Friese. Lehre vermutlich beim Vater, ab 1802 eigene Werkstatt in Parchim. 37 Orgelneubauten sind bekannt.

(Granzin b. Boizenburg, Groß Salitz, Laage, Lübtheen, Malchow-Orgelmuseum (Marnitz), Moisall, Warsow, Zittow)

 

Friedrich FRIESE, Schwerin

genannt Friese (II)

geboren: 1792 Kummerow

gestorben: 1863 Schwerin

Neffe von Friese (I). Lehre bei Friese (I). Orgelbauer und 1823 Schloßorganist, 1825 Domorganist in Schwerin.

1833 Werkstattverlegung nach Schwerin. Zahlreiche Gutachten, wenige Orgelneubauten, z. T. unter Mitwirkung von Friese (III).

(Kirch Mummendorf, Redefin)

 

Friedrich Ludwig Theodor FRIESE, Schwerin

genannt Friese (III)

geboren: 1827 Schwerin

gestorben: 1896 Schwerin

Sohn von Friese (II). Ab 1843 Lehre bei Friese (II). Tätigkeit bei Carl August Buchholz (Berlin) und Aristide Cavaillé-Coll (Paris). 1850 Bau der ersten eigenen Orgel in der väterlichen Werkstatt; 1856 Übernahme der Werkstatt. Mit 110 Neubauorgeln produktivster einheimischer Orgelbauer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Orgelneubauten für Mecklenburg, je eine Orgel für Pommern und Wernigerode.

(Alt Bukow, Alt Meteln, Alt Schwerin, Althof, Banzkow, Barkow, Barnin, Beidendorf, Bibow, Blücher, Boddin, Boizenburg, Börzow, Brenz, Bristow, Broock, Bülow b. Crivitz, Burow, Bützow-Stiftskirche, Carlow, Conow, Cramon, Dassow, Diedrichshagen, Elmenhorst, Gägelow, Grevesmühlen, Demen, Dierhagen, Goldberg, Grabow, Granzin b. Lübz, Groß Godems, Groß Grenz, Groß Laasch, Groß Trebbow, Hanstorf, Hohen Demzin, Holzendorf, Hornstorf, Jördenstorf, Karrenzin, Kirch Mulsow, Kölzow, Krakow, Kuppentin, Lancken, Leussow, Lübsee, Lüdershagen, Ludwigslust-Stadtkirche, Malchin, Malchow-Klosterkirche, Malchow-Stadtkirche, Marsow, Neubukow, Neuburg, Neuhof, Neukloster, Nostorf, Parchim-St. Georgen, Parchim-St. Marien, Passow, Plate, Remplin, Retgendorf, Ritzerow, Roggenstorf, Rostock-Biestow, Rostock-Toitenwinkel, Rövershagen,  Sadelkow b. Neubrandenburg, Rühn, Schloen, Schwerin-Paulskirche, Schwerin-Schelfkirche, Schwerin-Theater, Suckow b. Güstrow, Sülten b. Sternberg, Tarnow, Uelitz, Unter Brüz, Tempzin, Vietlübbe b. Gadebusch, Vietlübbe b. Lübz, Wamckow, Warin, Wiendorf, Wöbbelin)

 

Matthias FRIESE, Kummerow

geboren: 1739 Liepen bei Jarmen

gestorben: 1786 Kummerow bei Malchin

Schulmeister, autodidaktisch Orgelbauer. Wenige Orgelbauten sind bekannt.

(Duckow, Zettemin)

 

ALFRED FÜHRER ORGELBAU GMBH&CO. KG, Wilhelmshaven

1933 Gründung des Betriebes durch Alfred Führer, baut auschließlich mechanische Schleifladenorgeln. Nach dem Tod Führers Übernahme durch die Witwe und den Neffen Fritz Schild. 2000 Übernahme durch Heiko Lorenz. 2003 Ende der Firma durch Insolvenz.

(Zernin)

 

MÜNCHNER ORGELBAU JOHANNES FÜHRER

Die Firma besteht seit den 1920er Jahren, ab 1975 unter Leitung von Wilhelm Stöberl. Seit 1994 wird die Firma von Johannes Führer (* 1959) geführt.

(Neubrandenburg-St. Johannis)

 

FURTWÄNGLER & HAMMER, Hannover

Philipp Furtwängler (1800-1867), zunächst Uhrenmacher, erlernt in Süddeutschland den Orgelbau. Erster Orgelneubau 1838. Die Söhne Wilhelm und Pius werden 1854 bzw. 1862 Firmenteilhaber. 1883 Verlegung der Firma nach Hannover, Adolf Hammer (1854-1921) wird Teilhaber. Dessen Neffe Emil Hammer (1878-1958) übernimmt die Firma, die seit 1938 unter dem Namen Emil Hammer Orgelbau bis heute existiert.

(Lassahn)

 

Conrad GEISSLER, Eilenburg

geboren: 1825 Eilenburg

gestorben: 1897 Eilenburg

Lehre bei Ludwig Weineck (Eilenburg). Geselle bei Johann Gottlob Mende (Leipzig), Franz Ullmann (Wien), Max Maerz (München) und 1851 bei E. Fr. Walcker in Ludwigsburg. 1852 eigene Werkstatt in Eilenburg. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Pogreß)

 

Samuel GERKE, Güstrow

Ende 17. Jh.

Organist und Orgelbauer

Reparaturen und Neubauten in Malchow und Röbel bekannt. Am Aufbau der Orgel in Basedow war er an der Seite seines Schwiegervaters Heinrich Herbst (Hildesheim) beteiligt.  

(Basedow)

 

Johann Engelbrecht GERHARDT, Rostock

gestorben: vor 1718

1689 Übersiedlung von Greifswald nach Rostock. Organist und Orgelbauer, Organist an St. Petri in Rostock.

Wirkungszeit nachweisbar 1689 bis 1715.

(Hohen Sprenz, Recknitz, Russow)

 

Ludwig GLÖCKNER, Berlin

geboren: 1909 Sudetenland

gestorben: 1997 Berlin

1947-1977 Orgelbauer in Berlin,

1977 Verkauf der Werkstatt an Axel Stüber.

(Eichhorst, Marlow-kath., Raden-kath., Stavenhagen-kath., Weitin)

 

GROSS & SOLDAN, Waditz b. Bautzen

Ekkehard Groß

geboren: 1959

Lehre und Geselle bei Orgelbau Eule (Bautzen). 1990 eigene Firma, 1992-2001 Johannes Soldan Teilhaber (Firma Groß & Soldan).

Restaurierungen in Mecklenburg.

 

August Wilhelm Grüneberg

geboren: 1787

gestorben: 1837 Stettin

Werkstatt in Stettin, keine Tätigkeit in Mecklenburg nachweisbar. Ein Instrument kam durch spätere Umsetzung nach Mecklenburg. Der Sohn Barnim Grüneberg führte ab 1854 die Werkstatt weiter.

(Selmsdorf)

 

Karl Barnim Theodor GRÜNEBERG, Stettin

geboren: 1828 Stettin

gestorben: 1907 Stettin

Orgelbauer in vierter Generation. Lehre 1843-47 bei Carl August Buchholz (Berlin). 1854 Neugründung der Werkstatt “Orgelbauanstalt B. Grüneberg Stettin”. 1905 Übergabe an den Sohn Felix. Zahlreiche Neubauten, vor allem in Pommern, aber auch in Mecklenburg-Strelitz. Auch der Harmonium-Bau wurde betrieben (Rerik).

(Alt Käbelich, Ballwitz, Cammin b. Nbbg., Cantnitz, Canzow, Feldberg, Groß Nemerow, Hinrichshagen, Kastorf, Lichtenberg, Lübbersdorf, Lüttenhagen, Möllenbeck, Neustrelitz-kath., Neustrelitz-Schloßkirche, Neustrelitz-Stadtkirche, Petersdorf, Plath, Prillwitz, Rühlow, Selmsdorf b. Lübeck, Teschendorf, Zahren, Zierke)

 

Felix GRÜNEBERG, Finkenwalde bei Stettin

geboren: 1876 Stettin

gestorben: 1945 Salzgitter

Ab 1905 Inhaber der Stettiner Firma, die er 1906 nach Finkenwalde verlegt. Baut in großer Stückzahl Orgeln, innerhalb Mecklenburgs vor allem in Mecklenburg-Strelitz.

(Bargensdorf, Blankensee, Burg Stargard, Gehren, Goldenbaum, Golm, Groß Quassow, Ihlenfeld, Kargow, Kublank, Liepen b. Nstrl., Mallin, Mechow, Neetzka, Neustrelitz-Borwinheim, Pasenow, Schwichtenberg, Stäbelow, Watzkendorf, Zirzow)

 

Barnim II GRÜNEBERG, Greifswald

geboren: 1914 Stettin

gestorben: 1963 München

Sohn von Felix Grüneberg. Nach 1945 Wiederinbetriebnahme der Firma auf DDR-Gebiet, Reparaturen in Vorpommern und Mecklenburg.

 

HAMMER, Hannover

hervorgegangen aus der Firma P. Furtwängler & Hammer 1883 in Hannover. 1958 bis 2007 unter Leitung von Christian Eickhoff, verkauft an Orgelbaugesellschaft Reichenstein unter Leitung von Georg Schloetmann. Seit 2008 in den Werkstatträumen von Franz Rietzsch (Hiddestorf). Einige Reparaturen, ein Orgelneubau in Mecklenburg nach 1990.

(Möllenhagen)

 

Hans HANTELMANN, Lübeck

geboren: 1655

gestorben: 1735

Lehre bei Arp Schnitger. 1707 Herzogliches Orgelbauerprivileg in Mecklenburg. Wenige Orgelneubauten für Mecklenburg.

(Cammin b. Laage, Groß Eichsen)

 

Heinrich HERBST der Ältere, Hildesheim

geboren: um 1620 Salzderhelden

gestorben: 1687

Einzige Arbeit in Mecklenburg ist die Orgel in Basedow 1680-83, gemeinsam mit seinem Sohn Heinrich Herbst und dem Schwiegersohn Samuel Gerke aus Güstrow.

(Basedow)

 

Heinz HOFFMANN, Hamburg

geboren: 1935

Nach der Lehre tritt er 1960 bei Franz Grollmann ein und übernimmt 1977 dessen Betrieb. Martin Harms übernimmt 2001 die Firma und verlegt sie nach Stelle (Kreis Harburg). Nach 1990 Reparaturen in Mecklenburg.

 

Johann Michael HOLLAND, Schmiedefeld/Rennsteig

(1778-1858) und

Friedrich Wilhelm HOLLAND

(1804-1879) liefern fertige Orgeln an Carl Ernst Laue in Neustrelitz, der sie an mehreren Orten in Mecklenburg aufstellt.

(Kratzeburg, Mollenstorf)

 

Reinhard HÜFKEN, Halberstadt

geboren: 1951 Tangermünde

gestorben: 2019 Halberstadt

Lehre bei Alexander Schuke (Potsdam), 1978 eigene Firma “Halberstädter Orgelbau”. 2017 Firmenleitung an den Sohn Johannes Hüfken abgegeben. Restaurierungen in Mecklenburg.

 

Julius JAISER, Stralsundg

geboren: 1872 Ludwigsburg (Württemberg)

Wirkungszeit nach 1900 bis nach 1929, vor allem in Pommern. Ein Orgelneubau in Mecklenburg.

(Penzlin)

 

JEHMLICH-ORGELBAU, Dresden

Die 1808 gegründete Werkstatt befindet sich in sechster Generation im Familienbesitz. Vor 1900 nur ein Orgelneubau in Mecklenburg (Wolde, zerstört). Ab 1950 mehrere Neubauten und Umbauten. Nach 1990 vor allem Restaurierungen.

(Lübz-kath., Matgendorf-kath., Mirow-kath., Neubrandenburg-kath., Neu Kaliss, Qualitz, Ribnitz-kath., Ribnitz-Stadtkirche, Rostock-Barnstorf (Josef, kath.), Rostock-Lichtenhagen, Waren-kath., Wismar-St. Nikolai,

Wustrow/Fischland)

 

KALTSCHMIDT, Stettin

Friedrich (1812-1896) und Sohn Emil (vor 1845-nach 1906) sind vermutlich Nachkommen eines in Lübeck ansässigen Orgelbauers. Sie bauen Orgeln bevorzugt in Pommern aber auch Brandenburg. Arbeiten in Mecklenburg sind nicht nachweisbar; einziges Exemplar ist ein vermutlich zweitverwendetes Gehäuse.

(Trollenhagen)

 

KAMPHERM UND STEINECKE, Verl

Nach 1990 zwei Orgelrestaurierungen in Mecklenburg.

 

KEMPER, Lübeck

1868 Eröffnung der Werkstatt durch Emanuel Kemper, nach der dritten Generation erlischt die Firma 1981 und wird als Lübecker Orgelbau GmbH neueröffnet.  Im 20. Jahrhundert wenige Neubauten in Westmecklenburg.

Nach 1990 mehrere Orgelumsetzungen nach Mecklenburg.

(Bützow-kath., Dobbertin-Altarraum, Gresse, Schwaan-kath., Stralendorf, Rostock-Biestow: Familie Kiss, Zweedorf)

 

Christian Heinrich KERSTEN, Rostock

geboren: 1732 oder 1733 Rostock?

gestorben: 1799 Rostock

Wirkungszeit etwa zwischen 1766 und 1798 nachweisbar.

(Bad Sülze, Belitz)

 

Albert und Herrmann KIENSCHERF, Eberswalde

Albert (1859-1928 und Herrmann (1852-1912) übernehmen die Werkstatt 1890 von ihrem Vater Friedrich Kienscherf (1818-1890). 1928 übernimmt der Mitarbeiter Karl Gerbig (1888-1971) die Werkstatt, die ab 1965 von Ulrich Fahlberg geführt wird. Ein Orgelneubau für Mecklenburg.

(Gischow)

 

Harm Dieder KIRSCHNER, Weener-Stapelmoor

geboren: 1962

1982 bis 1986 Lehre bei Emil Hammer (Hannover), weitere Tätigkeiten 1987-1991 bei Jürgen Ahrend (Leer, Ostfriesland), 1991-1994 Conrad Mühleisen (Leonberg). 1995 Meisterabschluss. 1995-1997 bei Jürgen Ahrend (Leer), seit 1997 eigene Werkstatt in Weener, seit 2007 Werkstatt in Weener-Stapelmoor.
(Schönberg-Chororgel)

 

Johannes KLAIS ORGELBAU GmbH & Co. KG, Bonn

Werkstattgründung 1882 durch Johannes Klais (1852-1925), Weiterführung des Betriebes durch Sohn Hans Klais (1880-1965), seit 1965 durch dessen Sohn Hans Gerd Klais (geboren 1930), seit 1995 durch Philipp Klais (geboren 1967). Ein Neubau in Mecklenburg.

(Neubrandenburg-Konzertkirche, gemeinsam mit Schuke (Berlin))

 

Reinalt Johannes KLEIN, Lübeck

geboren: 1958 Konstanz

Orgelbaulehre 1978 bis 1982 bei Mönch & Prachtel (Überlingen). Gesellenzeit 1982 bei Mönch & Prachtel und 1983 bei Claude Jaccard in Frankreich und 1984/1985 bei Gebr. Späth Orgelbau sowie 1985–1988 bei Harald Rapp (Ennetach). 1988 bis 1992 Studium der Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ab 1993 Tätigkeit als freischaffender Orgelbauer bei Bartelt Immer (Norden) und Uwe Knaak (Berlin). 1998 eigene Werkstatt in Leipzig. 1999-2001 Leiter der Metallpfeifenwerkstatt des Göteborg Organ Art Center beim Bau der norddeutschen Barockorgel in Göteborg. Seit 2008 Werkstatt in Stockelsdorf bei Lübeck. Restaurierungen und Teilneubauten in Mecklenburg.

(Herrnburg, Ruchow) 

 

Detlef KLEUKER, Brackwede

geboren: 1922 Flensburg

gestorben: 1988 Brackwede

Orgelbaulehre bei Emanual Kemper (Lübeck), 1955 eigene Firma in Brackwede. 1986 wird Siegfried Bäune Geschäftsführer. Die Firma endete 1992. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Parkentin)

 

Henk KLOP, Garderen (NL)

Werkstattgründung 1966 durch Gerrit C. Klop, seit 1995 unter Führung von Henk Klop. Mehrere Truhenorgeln in Mecklenburg.

(Bad Doberan-Münster, Propstei Parchim, Rostock-Universitätskirche, Schwerin-Schloßkirche, Waren-St. Georgen)

 

Henning KRÖGER, Güstrow, Wismar

Lebensdaten unbekannt

1611 Übersiedlung von Güstrow nach Wismar.

Mehrere Neubauten in Mecklenburg; bis auf Gehäuseteile in Wismar-St. Nikolai vermutlich kein weiterer Bestand.

(Wismar-St. Nikolai)

 

KÜHN, Merseburg

Aus einer thüringischen Firma in Schmiedefeld geht die 1935 von Schleusingen nach Merseburg verlegte Werkstatt hervor, die zuletzt von Gerhard Kühn (1926-1994) geführt wird. Mehrere Umbauten und Reparaturen in Mecklenburg.

(Lübtheen-Gemeindesaal)

 

Johann Friedrich LADEGAST, Weißenfels

geboren: 1818 Hochhermsdorf b. Rochlitz/Sa.

gestorben: 1905 Weißenfels

Lehre ab 1832 beim Bruder Christlieb Ladegast in Geringswalde. 1838 erstes Instrument für Tanneberg, anschließend Wanderschaft, vermutlich Arbeit bei Aristide Cavaillé-Coll (Paris). 1846 eigene Werkstatt in Weißenfels. 1871 Fertigstellung seines größten Werkes für den Dom Schwerin. Ladegast gehört eine Zeit lang zu den führenden Orgelbaufirmen der Welt. Lieferung von Orgeln bis nach Afrika, Amerika, Südeuropa, Rußland, in das Baltikum. 1898 Übergabe der Firma an den Sohn Friedrich Oscar.

(Parum, Schwerin-Dom)

 

Carl Ernst LAUE, Neustrelitz

geboren: 1790 Neubrandenburg

gestorben: 1860 Neustrelitz

Ab 1818 Hofmusiker und Notenschreiber der Neustrelitzer Hofkapelle. Aufbau von kleinen zugelieferten Orgeln des Orgelbauers Holland aus Schmiedefeld/Thür.

(Kratzeburg, Mollenstorf)

 

Jac. van der Linden & Co., Leiderdorp (NL)

Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Schönberg-Altarraum)

 

Christian LOBBACK, Neuendeich b. Hamburg

geboren: 1938

gestorben: 2015

Lehre und Tätigkeit bei Kemper, Walcker und Kleuker. 1964 eigene Werkstatt. Einige Reparaturen nach 1990 in Mecklenburg.

 

Friedrich LÖBLING, Erfurt

geboren: 1913 Erfurt

gestorben: 1991

Lehre und Geselle bei Wilhelm Rühlmann (Zörbig), 1947-1978 Werkstatt in Erfurt. Hauptsächlich Bau von Kleinorgeln. Einige Kleinorgeln und Reparaturen in Mecklenburg.

(Fürstenberg-kath., Kröpelin-kath., Neukloster-kath., Sternberg-kath.)

 

Heiko LORENZ, Wilhelmshaven

geboren: 1959

Lehre und Geselle bei Orgelbau Voigt (Bad Liebenwerda), nach 1990 Geselle bei Führer (Wilhelmshaven). Übernahm im Jahr 2000 die Firma Führer in Wilhelmshaven, 2003 Firmeninsolvenz. Gründete den Betrieb 2004 unter dem Namen Heiko Lorenz Orgelbau GmbH neu.

(Rostock-Heiligen-Geist)

 

Karl LÖTZERICH, Krawinkel (Hessen)

geboren: 1932 Ippinghausen

gestorben: um 1995

Nach 1990 in Mecklenburg tätig.

(Jesendorf, Stuer)

 

Friedrich Hermann LÜTKEMÜLLER, Wittstock

geboren: 1815 Papenbruch bei Wittstock

gestorben: 1897 Wittstock

Wirkungszeit 1844-1897. Lehre bei Johann Friedrich Turley (Treuenbrietzen), 1835-1843 Geselle bei E. Fr. Walcker (Ludwigsburg). 1844 Gründung der Werkstatt in Wittstock. Zahlreiche Orgelneubauten für Anhalt, Mecklenburg, Prignitz, Pommern.

(Ankershagen, Badendiek, Behren-Lübchin, Brudersdorf, Brunow, Dargun, Gnoien, Groß Dratow, Groß Gievitz

Groß Methling, Güstrow-Dom, Hohen Wangelin, Jabel, Kessin, Kirch Grubenhagen, Kirch Kogel, Kraak, Lexow, Lohmen, Ludorf, Malchin-Marienkapelle, Massow, Poppentin, Redlin, Röbel-St. Marien, Ruest, Satow b. Malchow, Sietow, Stavenhagen, Sülte, Sülten b. Stavenhagen, Vilz, Vipperow, Volkenshagen, Waren-St. Georgen, Wasdow, Woosten, Wredenhagen)

 

MARCUSSEN, Apenrade (Dänemark)

Das Unternehmen wird 1806 von Jürgen Marussen in Vester Sottrup gegründet, 1830 Übersiedlung nach Apenrade. 1922 übernimmt der Ururenkel des Gründers Sybrand Zachariassen (1900-1960) das Unternehmen. Er ist ein Pionier der Orgelbewegung und baut 1930 die erste Schleifladenorgel. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Rambow)

 

Ernst Julius MARX, Berlin

geboren: 1728 Ballenstedt/Sa.-Anhalt

gestorben: 1799 Berlin

Lehre vielleicht bei J. Peter Migend (Berlin) und kurze Zeit bei Joachim Wagner (Berlin). Nach 1790 gemeinsam mit Sohn Friedrich Emanuel in Mecklenburg tätig.

(Neukirchen, Rostock-St. Marien)

 

Friedrich Emanuel MARX, Berlin

geboren: 1767 Berlin

gestorben: 1826 Berlin

Sohn von Ernst Julius Marx. Lehre beim Vater anzunehmen. Erste Tätigkeiten in Mecklenburg gemeinsam mit seinem Vater. 1793-95 Fertigstellung Schwerin-Dom

 

Hugo MAYER, Heusweiler (Saar)

Gegründet durch Hugo Mayer (1912-1980), seit 1974 Leitung durch den Sohn Gerd Mayer (geb. 1941). Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Russow, privat)

 

MECKLENBURGER ORGELBAU WOLFGANG NUSSBÜCKER

siehe Wolfgang Nußbücker und Andreas Arnold

 

Friedrich Albert Daniel MEHMEL, Stralsund

geboren: 1827 Allstedt

gestorben: 1888 Stralsund

Wirkungszeit: 1856-1888

Lehre bei Johann Friedrich Schulze (Paulinzella) und Friedrich Ladegast (Weißenfels). Ab 1856 Mitarbeiter bei Matthias Fernau in Stralsund, 1858 Übernahme der Werkstatt Fernau nach dessen Tod. 1873 Zweigstelle in Wismar (Werkstattübernahme von Fr. W. Winzer) die er um 1877 wieder aufgibt. Etwa 15 Neubauten in Mecklenburg-Schwerin.

(Demern, Herrnburg, Klaber, Neustadt-Glewe, Satow b. Rostock, Spornitz, Tessin, Vellahn, Warnkenhagen,

Wattmannshagen)

 

Paul MEHMEL, Stralsund

geboren: 1868 Stralsund

gestorben: 1894 Stralsund

Sohn von Fr. A. Mehmel; tritt mit eigenen Orgelbauten nicht in Erscheinung.

 

Johann Gottlob MENDE, Leipzig

geboren: 1787 Siebenlehn/Sa.

gestorben: 1850 Leipzig

Lehre ab 1811 bei Carl von Knoblauch (Halle/Saale). Um 1820 eigene Werkstatt in Leipzig. Keine Orgelbautätigkeit in Mecklenburg, Umsetzung einer Mende-Orgel nach Mecklenburg.

(Wismar-St. Nikolai)

 

Johann Michael MENGER, Paulinzella

geboren: um 1802

gestorben: 1880 in Paulinzella als Orgelbauer und Gasthofbesitzer

Lehre bei Johann Friedrich Schulze, später Gehilfe und schließlich Werkführer. Eigene Werkstatt, übernimmt vermutlich auch Aufträge von Johann Friedrich Schulze.

(Eldena)

 

August NEUBURGER, Schwerin/Paris

geboren: 1820 Schwerin

gestorben: 1885 Paris 

Wächst als Halbwaise auf, ab 1835 Lehrling bei Friedrich Friese (II). Entwickelt sich schnell zum selbständig arbeitenden Gesellen. Bis März 1841 bei Friese (II), dann Wechsel zu Friedrich Wilhelm Winzer (Wismar). Im Herbst 1844 angestellt bei Bätz/Witte (Utrecht). 1845-48 bei Aristide Cavaillé-Coll (Paris), 1848 tätig für NN in Namur, ab 1850 ständig bei Cavaillé-Coll, wird schließlich dessen Werkführer.

 

Rudolf NEUTHOR, Kiel

geboren: 1933

Lehre und Geselle bei Eberhard Tolle (Kiel). Nach Tolles Tod Übernahme der Firma 1975. Gegenwärtiger Firmenchef ist Thomas Neuthor. Reparaturen nach 1990 in Mecklenburg.

 

Leopold NITSCHMANN, Schwerin

geboren: 1895

gestorben: um 1966

Lehre bei Bruno Goebel (Königsberg). 1945 Flucht nach Norddeutschland und Erwerb der Werkstatt von Marcus Runge (Schwerin). Repariert Orgeln und ersetzt in mehreren Instrumenten fehlende Prospektpfeifen sowie verlorengegangene Innenpfeifen. 1965 Übersiedlung nach Pirna-Copitz.

 

Friedrich August Adolph NOEBE, Güstrow

geboren: 1765 Dresden

gestorben: 1832 Güstrow

Sohn des Orgelbauers Carl Friedrich Noebe (Dresden). Wirkungszeit in Mecklenburg ab etwa 1820.

(Hohenzieritz)

 

Carl Heinrich Friederich Franz NOEBE, Güstrow

geboren: 1800 Kasendorf (Bayern)

gestorben: 1866 Güstrow

Sohn von Friedrich August Noebe. Lehre als Orgelbauer beim Vater, mit ihm wahrscheinlich zunächst gemeinsam tätig. Musiklehrer in Güstrow, 1828 Berufung zum Domorganisten. Erhält am 3. November 1841 das Großherzogliche Orgelbauerprivileg für Mecklenburg-Schwerin. Führt viele Reparaturen, Umbauten aber auch einige Neubauten aus.

(Chemnitz, Hohen Sprenz)

 

Wolfgang NUSSBÜCKER, Plau

geboren: 1936 Nordhausen

Lehre bei Friedrich Löbling (Erfurt) und Geselle bei Lothar Heinze (Stadtilm). 1965 Gründung einer Werkstatt in Erfurt, 1966 Übersiedlung nach Plau. Viele Neubauten, aber auch Umbauten mecklenburgischer Orgeln.

1999 Übernahme der Werkstatt durch seinen Schwiegersohn Andreas Arnold.

(Badow, Benthen, Bernitt, Borkow, Burg Schlitz, Burg Stargard-Empore, Burg Stargard-kath., Cambs, Conow-Gem.raum, Crivitz, Dabel, Dömitz-Gem.saal, Feldberg-kath., Friedland-Gem.raum, Gadebusch, Gadebusch-Chorraum, Ganzlin, Gnoien-neuapostolisch, Goldberg-Gem.saal, Goldebee, Gresse, Güstrow-G.-Oemcke-Haus, Hagenow, Heiligenhagen, Kirch Grambow, Kirchdorf/Poel, Krakow-kath., Kratzeburg, Kreien, Laage, Langen Trechow, Levitzow-kath., Lübz-Stiftskirche, Malchow-kath., Malchow-Stadtkirche, Marnitz, Neukloster-neuapostolisch, Pampow-Altarrraum, Parchim-Marien (Winterk.), Petschow, Pinnow, Plau-Stadtkirche, Plau-Altenhilfezentrum, Plau-Friedhof, Plau-Stadtkirche (Chorraum), Plau-Stadtkirche (Winterkirche), Plauerhagen, Prestin, Rehna, Retschow, Retzow, Röbel-St. Nicolai, Rostock-Eversh.-kath., Rostock-Fam. Buttler, Rostock-Gehlsdorf, Rostock-Martin-Luther-Haus, Rostock-Südstadtgemeinde, Rostock-Volkstheater, Schlagsdorf, Schwerin-Dom (Thomaskapelle), Schwetzin b. Teterow-kath., Slate, Suckow b. Parchim, Werle-Elisabethhaus, Teterow, Tramm, Vietzen, Walkendorf, Wamckow, Warlin, Wismar-Wendorf (Haus. d. Beg.), Wittenburg-Gemeindesaal, Woserin)

 

Andreas OFFNER, Kissing

geboren: 1965

Die Firmengeschichte reicht bis in das Jahr 1828 zurück. Gründung durch Joseph Bohl in Augsburg, Übernahme 1873 durch Johannes Offner (1846-1887), später durch den Sohn Max Joseph Offner (1880-1961), dessen Sohn Maximilian Heinrich Offner (1923-1992). 1960 verlegt er den Firmenstandort nach Kissing. Seit 1995 Firmenleitung durch Andreas Offner.

(Neubrandenburg-neuap. Kirche, Waren-neuap. Kirche)

 

Johann Andreas ORRE, Livland/Güstrow

Lebensdaten und Herkunft unbekannt

Notiz in der Kirchenchronik zu Serrahn: „1738-1740 wurde auch die vom Kirchenpatron Erhard von Hahn auf Kuchelmiß geschenkte Orgel durch Andreas Johann Orre aus Lievland … gebaut.“ Weitere Hinweise auf Orre als Orgelbauer gibt es an keinem Ort. Ein Traueintrag in Güstrow vom 15. Oktober 1751 bezeichnet Orre als Tischler.

(Serrahn)

 

Paul OTT, Göttingen

geboren: 1903 Oberteuringen

gestorben: 1991 Bovenden

Orgelbaulehre bei Steinmeyer (Oettingen), 1930 selbständig in Göttingen, 1932 eigene Werkstatt. Arbeitet bis zu seinem Tod in der durch den Sohn Dieter Ott (1934-2010) geführten Werkstatt. Nach 1990 Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Marlow)

 

Carl PETERS, Neustrelitz

geboren: 1818 Alt Strelitz

gestorben: 1891 Neustrelitz

Wirkungszeit etwa zwischen 1865 und 1884. Wird im Sterbeeintrag als Instrumentenmacher bezeichnet. Nur ein Orgelneubau bekannt.

(Strasen)

 

August Friedrich Ludwig QUOSIG, Rostock

geboren: 1801 Rostock

gestorben: 1841 Rostock

Tätigkeiten nachweisbar 1838/40. 1838 gemeinsames Auftreten mit Hinrich Rasche (Rostock) unter der Bezeichnung „Rasche & Quosig“. Der Neubau in Marlow 1839 ist schon wieder alleinige Sache von Quosig.

(Marlow)

 

Hinrich RASCHE, Rostock/Doberan

geboren: 1794 Hamburg

gestorben: 1876 Doberan

Wirkungszeit in Mecklenburg ab etwa 1833. Lehre bei Joachim Wilhelm Geycke (Hamburg), zunächst auch in Hamburg tätig. Übersiedlung um 1834 nach Rostock, 1838 mecklenburgisches Orgelbauerprivileg. 1838/39 gemeinsames Arbeiten mit August Fr. L. Quosig. Konkurs 1843. 1848 Übersiedlung nach Doberan. Neben seiner Orgelbautätigkeit und fast bis an sein Lebensende als Sachverständiger tätig. Bietet mehrere ältere Orgeln aus dem Hamburger Raum zum Verkauf, die Zahl seiner Orgelneubauten ist klein.

(Bentwisch, Blankenhagen, Kessin, Kirch Rosin, Levin, Ribnitz-Klosterkirche)

 

Hubert REBMANN, Rottenburg/Neckar

geboren: 1951 Tübingen

Eigene Orgelwerkstatt ab 1981. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Vorbeck bei Pinnow)

 

Peter REICHMANN, Braunschweig

geboren: 1931 Hamburg

Lehre bei Paul Rother (Hamburg), ab 1954 Geselle bei Firma Kemper (Lübeck), Alfred Führer (Wilhelmshaven), Frobenius in Dänemark und in den USA. 1971 Meisterprüfung, Übernahme der Werkstatt von Friedrich Weißenborn (Braunschweig), Neuansiedlung in Bevenrode. 2000 bis 2007 wohnhaft in Seewalde (Meckl.), anschließend bis 2018 in Martensrade-Ellhornsberg, danach in Uslar.

(Grevesmühlen, Schwerin-Christengemeinschaft)

 

 

Wilhelm REMLER sen., Berlin

geboren: 1824 Lübben

gestorben: 1896 Berlin

Nach der Tischlerlehre erwirbt er umfassende Kenntnisse als Orgelbauer „in der Fremde“, sein Wirken ist ab 1851 in Berlin nachweisbar. 1880 Sohn Wilhelm Remler jun. Teilhaber des Geschäftes. Zwei Orgelneubauten für Mecklenburg.

(Basse, Schlieffenberg)

 

Jochim RICHBORN, Hamburg

geboren: in Hamburg

gestorben: 1684

Vermutet wird, dass er bei Friedrich Stellwagen lernt und die Werkstatt von Gottfried Fritzsche übernimmt. Er verstirbt in Elmshorn während des Baues einer Orgel, die Arp Schnitger fertigstellt. Wenige Tätigkeiten in Mecklenburg nachweisbar.

(Ruchow)

 

Christian Gottlieb RICHTER, Stettin

Lebensdaten unbekannt

Wirkungszeit in Pommern zwischen 1730 und 1742 nachweisbar. 1744-46 Mitwirkung beim Neubau in der Marienkirche Friedland. Gehäuse und Prospektpfeifen sind erhalten.

(Friedland)

 

Johann Michael RÖDER, Berlin

geboren: um 1670

gestorben: um 1750

Wirkungszeit nachweisbar zwischen 1708 und 1745. Tischler bei Arp Schnitger (Hamburg), anschließend 1706-1708 Orgelbauerlehre bei Schnitger. War nicht in Mecklenburg tätig. 1830 eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Wesenberg)

 

Paul ROTHER, Hamburg

geboren: 1871 Schweidnitz

gestorben: 1960 Hamburg

Lehre bei Schlag & Söhne (Schweidnitz), 1899 Übernahme des Hamburger Orgelbaubetriebes Johann Gottlieb Wolfsteller. Ein Neubau für Mecklenburg.

(Zehna)

 

Johann Heinrich RUNGE, Hagenow

geboren: 1811 Hagenow

gestorben: 1885 Hagenow

Lehre als Tischler bei seinem Vater. Eine Orgelbauerlehre bei Johann Friedrich Schulze (Paulinzella) ist nicht nachweisbar. 1841 Bau des Meisterstückes (Orgel in Klinken). Zahlreiche Orgelneubauten im Westen Mecklenburgs, außerdem Bau von Orgelgehäusen für andere Orgelbauer.

(Döbbersen, Dömitz, Dütschow, Frauenmark, Gammelin, Garwitz, Gorlosen, Kirch Jesar, Kladrum, Klinken, Mirow b. Schwerin, Parum b. Schwerin, Raduhn, Picher)

 

Marcus RUNGE, Schwerin

geboren: 1865 Hagenow

gestorben: 1945 Schwerin

Wirkungszeit 1897 bis nach 1940. Lehre bei seinem Vater Johann Heinrich Runge bis 1885. Geselle bei Wilhelm Sauer (Frankfurt/O.), 1893-94 Geselle bei Friedrich Friese (Schwerin), 1894-96 Geselle bei Friedrich Ladegast (Weißenfels), 1896 Übernahme der Werkstatt von Friese (III) in Schwerin. Baut zunächst in dessen Tradition (Gehäusegestaltung, Baudetails), nun aber pneumatische Orgeln. Führender mecklenburgischer Orgelbauer zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

(Alt Jabel, Alt Karin, Boizenburg-kath., Buchholz, Bütow, Camin b. Wittenburg, Consrade, Darß, Dorf Mecklenburg, Gorschendorf, Grabow b. Röbel, Greven b. Hagenow, Herzberg, Groß Brütz, Hohen Mistorf, Karbow b. Gnevsdorf, Körchow, Lübz-Stadtkirche, Malchow-Orgelmuseum (Wittenburg), Pampow, Priborn, Rehna, Severin, Steffenshagen, Sukow b. Pinnow, Wendisch Priborn, Zahrensdorf b. Boizenburg, Zapel, Zickhusen, Ziegendorf)

 

Ernst SAUER, Friedland

geboren: 1799 Karlsburg bei Anklam

gestorben: 1873 Friedland

Schmied in Schönebeck bei Friedland, baut autodidaktisch 1835 eine Orgel für Schönebeck. Daraufhin Stipendium des Herzogs für ein Orgelbaupraktikum und ein halbes Jahr Mitarbeit bei Georg Franz Ratzmann (Ohrdruf/Thür.). 1838 eigene Werkstatt in Friedland, vor 1850 Gründung des Zweigbetriebes in Deutsch Krone (Westpreußen). 1855 Bau der ersten Orgel mit Kegelwindlade in Mecklenburg. Zahlreiche Orgelneubauten, besonders für Mecklenburg-Strelitz und Westpreußen. Viele dieser Orgeln sind nicht erhalten oder in unspielbarem Zustand.

(Carwitz, Cölpin, Galenbeck, Glienke, Groß Varchow, Grünow, Lindow, Malchow-Orgelmuseum (Mestlin), Mildenitz, Salow, Schönhausen, Schwanbeck, Triepkendorf, Wittenborn, Wulkenzin)

 

Siegfried SAUER, Ottbergen

geboren: 1941 Langenöls

Lehre bei Matthias Kreienbrink (Osnabrück), eigener Betrieb in Höxter, später in Ottbergen. 1973 Übernahme der Firma Feith in Paderborn. Nach 1990 Orgelumsetzungen nach Mecklenburg.

(Rostock-Evershagen, Wittenburg-kath.)

 

Wilhelm SAUER, Frankfurt/Oder

geboren: 1831 Schönbeck bei Friedland

gestorben: 1916 Frankfurt/Oder

Sohn von Ernst Sauer. Lehre beim Vater ist sicher anzunehmen; eine Wanderschaft bis nach England, Schweiz und Frankreich ist zeitlich schwer einzuordnen. 1848 frühester Hinweis auf Mitarbeit in der väterlichen Werkstatt (Orgel Fürstenberg). Spätestens ab 1851 Planung und Bau eigener Instrumente in der väterlichen Werkstatt. Vor August 1851 Meisterprüfung. 1851 Leitung der väterlichen Zweigwerkstatt in Deutsch Krone (Westpreußen) und gemeinsame Projekte mit dem Vater in Mecklenburg (Dobbertin). 1857 eigene Werkstatt in Frankfurt/Oder. Wird zum führenden Orgelbauer Deutschlands gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bau hervorragender pneumatischer Orgeln.

(Badresch, Boek, Groß Plasten, Quadenschönfeld, Röbel-St. Nicolai, Schönbeck, Schwinkendorf, Wanzka, Warbende)

 

W. SAUER ORGELBAU, Müllrose

1910 kauft Paul Walcker (Ludwigsburg) die Wilhelm-Sauer-Werkstatt. 1972 volkseigener Betrieb, 1990 Eigentum von Walcker-Mayer (Ludwigsburg). 2000 nach Insolvenz Neugründung als „W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) GmbH“, Umzug nach Müllrose. Nach 1945 zahlreiche Orgeln, darunter viele Orgelpositive, für Mecklenburg.

(Alt Strelitz, Bad Doberan-Münster, Bredenfelde, Friedland-St. Marien, Fürstenberg, Fürstenberg-neuapostolisch, Gadebusch-neuapostolisch, Goldberg-kath., Grabow-kath., Grevesmühlen-Herr Dünow, Grevesmühlen-kath., Güstrow-neuapostolisch, Güstrow-Pfarrkirche, Kambs, Kühlungsborn-neuapostolisch, Levitzow, Ludwigslust-neuapostolisch, Malchow-Adventisten, Malchow-Orgelmuseum (Waren), Neddemin, Neubrandenburg-neuapostolisch, Neustrelitz-neuapostolisch, Parchim-Georgen (Winterkirche), Parchim-kath., Parchim-neuapostolisch, Perlin, Plau-Altersheim, Rehberg, Ribnitz-neuapostolisch, Rostock-Christus-kath.

Rostock-Dierkow (Slüter), Rostock-St. Marien, Rostock-ev. method., Rostock-Reutershagen (Andreas),

Sanitz, Schillersdorf, Schwerin-Lankow, Schwerin-Lankow (Martin, kath.), Schwerin-Mueßer Holz (Andreas, kath.), Schwerin-neuapostolisch, Stavenhagen-kath., Thürkow, Wesenberg-Altarempore, Wismar-Neue Kirche, Wokuhl, Woldegk, Woldegk-Gemeinderaum)

 

Christian SCHEFFLER, Sieversdorf

geboren: 1954 Dessau

Lehre bei Firma Sauer (Frankfurt/Oder). Leitender Restaurator in der Firma Sauer. 1990 eigene Restaurierungswerkstatt in Sieversdorf. Zahlreiche Restaurierungen in Mecklenburg.

 

Konrad SCHEFFLER, Sieversdorf

geboren: 1990

Sohn von Christian Scheffler, Lehre in Sieversdorf und bei Kristian Wegscheider (Dresden). Teilhaber der Firma seit 2014

 

SCHLAG & SÖHNE, Schweidnitz/Schlesien

1834 bis 1923 bestehender Betrieb in Schweidnitz. Mehrere pneumatische Neubauten Ende des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg.

(Lärz)

 

Reinhard SCHMEISSER, Rochlitz

geboren: 1909 Rochlitz

gestorben: 1978 Rochlitz

1844 Gründung des Betriebes, der bis 1975 besteht. Letzter Firmeninhaber war Reinhard Schmeisser. Nach 1945 Orgelneubau, einige Reparaturen und Umbauten in Mecklenburg.

(Bad Doberan-Gemeindehaus)

 

Gerhard SCHMID, Kaufbeuren

geboren: 1925

gestorben: 2004

1955 Werkstattgründung. Nach 1980 einige Reparaturen in Mecklenburg, eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Rostock-Nikolai)

 

Heinrich SCHMIDT, Dobbertin

geboren: 1754/55 in Rostock

gestorben: 1797 in Dobbertin

Sohn des Rostocker Orgelbauers Paul Schmidt. 1770 Geselle seines Vaters. Eigene Neubauten sind nicht bekannt.

(Ruchow)

 

Johann Jochen Michel SCHMIDT, Malchin

geboren: 1764 Malchin

gestorben: 1842

Lehre bei Paul Schmidt, kurze Mitarbeit bei Johann Georg Stein im Dom Schwerin. Stellt 1790 die letzte Orgel des Rostocker Paul Schmidt in Bülow bei Teterow fertig. Daraufhin selbständiges Arbeiten in Malchin.

(Gielow, Groß Tessin, Röbel-St. Marien, Waren-St. Marien)

 

Johann Christian SCHMIDT, Malchin

geboren: 1801 Malchin

gestorben: 1863 Malchin

Sohn von Johann Jochen Schmidt. Noch können die Arbeiten von ihm und seinem Vater nicht in jedem Fall differenziert werden.

 

Johann Jochen SCHMIDT, Malchin

geboren: 1798 Malchin

gestorben: 1844 Malchin

Sohn von Johann Jochen Schmidt, Bruder von J. Christian Schmidt (Malchin). Tischlergeselle und Orgelbaugehilfe; über eigenständiges Arbeiten ist nichts bekannt.

 

Johann-Gottfried SCHMIDT, Rostock

geboren: 1971

Tischlerlehre 1988-1990, anschließend bis 1994 Lehre im Cembalobau bei seinem Vater Martin-Christian Schmidt. 1995-2000 Orgelbauerlehre und anschließende Tätigkeit in der Orgelwerkstatt Christian Scheffler (Sieversdorf). 2003 Übernahme der väterlichen Werkstatt in Rostock. Zahlreiche Restaurierungen. Neubau von Truhenorgeln.

(Döbbersen, Rostock-St. Marien, Schwerin-St. Paul)

 

Martin-Christian SCHMIDT, Rostock

geboren: 1946

gestorben: 2000

Lehre als Cembalobauer. Nach 1990 auch Orgelrestaurierungen. 2000 Übernahme des Betriebes durch den Sohn Gottfried Schmidt. Einige Reparaturen und Restaurierungen in Mecklenburg.

 

Paul Arnd SCHMIDT, Rostock

geboren: 1715 oder 1716 Rostock?

gestorben: 1798 Ludwigslust

Wirkungszeit nachweisbar 1743-1790. Lehre bei Caspar Sperling (Rostock). Aktivster Orgelbauer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Mecklenburg-Schwerin. Zahlreiche Neubauten für Mecklenburg.

(Bülow b. Teterow, Dreveskirchen, Gross Upahl, Güstrow-Pfarrkirche, Hohen Luckow, Malchin, Neukirchen, Petschow, Reinshagen, Rostock-St. Marien, Teterow)

 

Arp SCHNITGER, Hamburg

geboren: 1648 Schmalenfleth

gestorben: 1719 Neuenfelde

Bedeutendster Orgelbauer seiner Zeit in Norddeutschland. Sein einziger Neubau für Mecklenburg in Dargun wird 1945 Opfer der letzten Kriegstage. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Blankenhagen)

 

Tobias SCHRAMM, Thomsdorf

geboren: 1969

Lehre und Geselle im Sauer-Orgelbau (Frankfurt/Oder). Ab 1990 Geselle bei Christian Scheffler (Sieversdorf).

Selbständig in Thomsdorf (Uckermark) als Orgelrestaurator.

 

Alexander SCHUKE, Werder

1894 Gründung der Firma durch Alexander Schuke. Nach 1945 unter Leitung von Hans-Joachim Schuke (1908-79), 1972-1990 volkseigen, 1976-90 Leitung durch Max Thiel und seit 1990 wieder in Familienbesitz (Matthias Schuke). 2004 Ansiedlung in Werder bei Potsdam. Neubauten, Erneuerungen und Restaurierungen in Mecklenburg.

(Bad Doberan-Münster, Boltenhagen, Groß Lukow, Ludwigslust-Stiftskirche, Mirow, Neubrandenburg-kath. Altersheim, Neubrandenburg-St. Johannis, Neubrandenburg-Klinik, Neubrandenburg-St. Michael, Parkentin, Rostock-St. Johannis (2x), Rostock-St. Marien, Rostock-St. Petri, Rostock-Ufergemeinde Groß Klein, Rostock-Universitätskirche, Salow, Schwerin-Baptistengemeinde, Schwerin-Schloßkirche, Sülstorf, Teterow-kath., Warnemünde-kath., Wismar-kath.)

 

Johann Friedrich SCHULZE, Paulinzella

geboren: 1793 Milbitz

gestorben: 1858 Paulinzella

Lehre bei J. Benjamin Witzmann (Stadtilm). 1815 eigene Werkstatt in Milbitz, ab 1825 in Paulinzella. Nach dem Tod der Söhne nach 1880 Ende des Betriebes. Bedeutender Orgelbauer über Thüringen hinaus. Die Orgelneubauten in Mecklenburg blieben nicht erhalten.

 

Guido SCHUMACHER, Eupen (Belgien)

geboren: 1957

Orgelstudium am Königlichen Konservatorium Lüttich, Studium der Musikwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Lüttich. 1981 Einstieg in den väterlichen Betrieb Stephan Schumacher. Seit der Umwandlung der Firma in "Schumacher Orgelbau GmbH" Co-Geschäftsführer. Nach dem Rücktritt des Firmengründers 1988 Geschäftsführer.

(Hochschule für Musik und Theater Rostock)

 

Ahasverus SCHÜTZE, Minden

Schüler von Friedrich Stellwagen

1676 Umbau der Schloßkirchenorgel Schwerin, die Friedrich Friese (II) 1846 in Redefin verändert aufstellt.

(Redefin)

 

Julius Ludwig Ernst Wilhelm SCHWARZ, Rostock

geboren: 1862 Rostock

gestorben: 1934 in Grand Rapids (Michigan, USA)

Ca. 1876-1880 Lehre bei Friedrich Albert Mehmel (Stralsund/Wismar). 1880-86 Wanderjahre: Richard Ibach (Barmen), 1883/84 Richard Kreuzbach (Borna). 1887 Anmeldung der eigenen Werkstatt in Rostock, laut selbst verfasstem Werbeblatt besteht die Selbständigkeit ab 1885. Schwarz baut in Mecklenburg als Erster pneumatisch gesteuerte Orgeln. Einzelne Neubauten für die Lausitz und nach 1895 für Norwegen. Bis 1900 ca. 35 Orgelneubauten. 1900 Verkauf des Geschäftes an Carl Börger (Rostock). Anschließend ist Schwarz Geschäftsführer von Noreg Orgelfabriken (Sandnes/Norwegen). 1903 wandert er nach Amerika aus. 1920 wohnt er in Grand Rapids, Kent, Michigan, United States. Dort lässt Julius Schwarz 1931 ein Patent zum Bau von Akkordeons registrieren.

(Altkalen, Baumgarten, Below b. Goldberg, Beseritz, Biendorf, Dänschenburg, Grebbin, Hohen Pritz, Ivenack, Linstow (Kieth), Lutheran, Minzow, Mölln, Nossentin, Prestin, Roggendorf, Rosenow, Siggelkow, Techentin,

Westenbrügge)

 

SEIFERT & SOHN, Kevelaer

hervorgegangen aus dem 1885 in Köln gegründeten Seifertschen Betrieb, heute in Kevelaer ansässig. Nach 1990 Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Roggenhagen)

 

C. F. SIMON, Alt Strelitz, Neustrelitz

geboren: um 1748/49 Stettin

gestorben: 1829 Neustrelitz

1785 Bürger in Neubrandenburg, 1792 wohnhaft in Neustrelitz. Dort auch Organist der Stadtkirche.

Wirkungszeit bekannt zwischen 1781 und 1811. Das Gehäuse in Penzlin ist erhalten.

(Penzlin)

 

Johannes SOLDAN, Hohendubrau/Lausitz

geboren: 1961

Lehre als Tischler, ab 1983 Lehre bei Firma Eule (Bautzen), 1990/92 Mitarbeiter bei Johannes Soldan, 1991 bis 2001 Mitinhaber von Orgelbau Groß & Soldan. 2001 eigene Firma.

(Wismar-St. Nikolai Chororgel)

 

Caspar SPERLING, Rostock

geboren: vermutlich um 1675

gestorben: vermutlich 1743

Stammt aus Quedlinburg, ab etwa 1700 in Rostock sesshaft. Wirkungszeit in Mecklenburg sicher nachweisbar zwischen 1706 bis 1735. Es blieben keine Orgeln, aber Prospekte erhalten.

(Boddin, Zehna?)

 

Jörg STEGMÜLLER, Wilhelmshorst / Michendorf

geboren: 1964 Brauschweig

Lehre bei Gerhard Schmid (Kaufbeuren) 1986-1990. Meisterprüfung 1999. Mitarbeit bei Gerhard Schmid (Kaufbeuren), Franz Xaver Lang (Irsee) und der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke. Selbständig seit 2001, 2005 Werkstattneubau in Wilhelmshorst / Michendorf. Orgelrestaurierungen in Mecklenburg.

 

Johann Georg STEHLE, Haigerloch-Bittelbronn

geboren: 1946

Erlernt von 1961-1964 das Orgelbauhandwerk im väterlichen Betrieb, der auf eine Gründung der Brüder Johann und Josef Stehle 1894 in Bittelbronn zurückgeht. 1967-1968 Tätigkeit bei der Firma Rensch (Lauffen a. N.), 1974 Meisterprüfung. 1975 Übernahme des Betriebes aus der Hand des Onkels Sebastian, 1980 Umwandlung in die Firma Stehle-Orgelbau GmbH. 2010 Übergabe der Firma an den langjährigen Mitarbeiter Markus Hilbel. Eine Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Neverin)

 

Johann Georg STEIN (d.Ä.), Lüneburg

geboren: 1712 Berlstedt (Thür.)

gestorben: 1785 Lüneburg

Lehre in Erfurt. Erster Orgelneubau 1752-54 in Uelzen, 1758 Lüneburger Orgelbauprivileg in Nachfolge Johann Matthias Hagelsteins. Neben der Orgel in Trebel (Niedersachsen) ist nur die Orgeln in Warlitz (1770) erhalten.

(Warlitz)

 

Johann Georg STEIN (d.J.), Lüneburg

geboren: 1751 Lüneburg

gestorben: um 1796 Lüneburg

Sohn des Johann Georg Stein sen., Mitarbeiter bis 1778 von Ernst Marx (Berlin) in Stralsund. Führt nach 1785 die väterliche Werkstatt fort, kann den begonnenen Schweriner Domorgelneubau wegen schwerer Krankheit nicht vollenden.

 

STEINMEYER, Oettingen

1847 gegründet, noch immer in Oettingen ansässig. Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Zierzow b. Ludwigslust)

 

GEBRÜDER STOCKMANN, Werl (Westf.)

1889 gegründet, Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Plau-katholisch)

 

Axel STÜBER, Berlin

geboren: 1954 Levin

Lehre 1970-73 bei Sauer-Orgelbau (Frankfurt/Oder). 1973-1975 Geselle bei Wolfgang Nußbücker (Plau). 1977 eigene Werkstatt in Berlin, mehrere Reparaturen und Umbauten mecklenburgischer Orgeln bis 1990. Nach 1990 Bau von Drehorgeln.

 

Eberhard TOLLE, Preetz

geboren: 1905 Zürich

gestorben: 1973 Preetz

Nach 1945 Gründung einer Werkstatt in Kiel, ab etwa 1956 bis 1975 in Preetz. 1975 Übernahme durch Rudolf Neuthor (Kiel). Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Sternberg)

 

Jost TRUTHMANN, Frankfurt (Oder)
geboren: 1964

Lehre und Gesellenjahren bei Orgelbau W. Sauer (Frankfurt/Oder), 1991-2001 Geselle bei Christian Scheffler. 2001 Meisterprüfung, 2002 Gründung der eigenen Werkstatt.

(Neustrelitz-Truhenorgel)

 

Leon VERSCHUEREN, Heythuysen (NL)

Traditionelle Orgelbauwerkstatt in den Niederlanden. Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Mestlin)

 

Christoph Erdmann VOGEL, Lübeck

geboren: vermutlich nach 1700

gestorben: nach 1765

Schüler und später Schwiegersohn von Hans Hantelmann (Lübeck). Vereinzelte Arbeitsnachweise 1737, aber auch 1761.

(Zurow)

 

Gebrüder VOIGT, Bad Liebenwerda

“Mitteldeutsche Orgelbauanstalt A. Voigt”

1905 Gründung der Firma durch Arno Voigt, seit 2006 unter Leitung von Markus Voigt. Mehrere Reparaturen, wenige Orgelneubauten für Mecklenburg.

(Dambeck b. Parchim, Klink, Neubukow-Gemeindesaal, Warnemünde)

 

WALCKER, Ludwigsburg

1820 Gründung des Ludwigsburger Betriebes durch Eberhard Friedrich Walcker (1794-1872), der die Firma zu bedeutendem Ruhm bringt. Nach 1854 kommen nach und nach fünf Söhne in das Geschäft, der Firmenname lautet E. F. Walcker & Cie. 1910 zusätzlich Übernahme der Firma Sauer in Frankfurt/Oder. In Mecklenburg 1868 Neubau in Groß Lukow (zerstört) und 1871in Röckwitz (gehört jetzt zu Vorpommern). Nach 1895 mehrere große pneumatische Orgelneubauten. Nach 1990 Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Rostock-Heiligen Geist, Schwerin-Theater, Sternberg)

 

Ferdinand WÄLDNER, Halle

geboren: 1817 Halle/Saale

gestorben: 1905 Halle/Salle

Sohn des Orgelbauers Friedrich Wilhelm Wäldner in Halle, lernte beim Vater und arbeitete mit diesem zusammen. Die Werkstatt übernahm er 1851. Keine Tätigkeit in Mecklenburg; im 21. Jh. eine Umsetzung nach Mecklenburg.

(Christophorus-Gymnasium Rostock)

 

Robert WALTER (Sen.), Friedland

geboren: 1851 Friedland

gestorben: 1929 Friedland

Empfiehlt sich 1879 als Orgelbauer in Carwitz – Beginn selbständiger Tätigkeit? Reparaturen, Orgelpflege im Strelitzer Land. Nur eine Orgel (Trollenhagen) als Werk (Umbau) Walters ausgewiesen.

 

Robert WALTER (Jun.), Friedland

geboren: 1888 Friedland

gestorben: 1934 Friedland

Mitarbeit beim Vater. Nach 1918 Eröffnung eines Geschäftes für Vertrieb und Reparatur von Musikinstrumenten in Friedland. Keine Orgelneubauten bekannt.

 

Kristian WEGSCHEIDER, Dresden

geboren: 1954 Ahrenshoop

1975-1978 Lehre bei Firma Jehmlich (Dresden), 1976 bis 1980 Fernstudium zur Restaurierung von Musikinstrumenten in Leipzig und Berlin. 1989 eigene Restaurierungswerkstatt in Dresden. Neubau und Restaurierungen in Mecklenburg.

(Dom Güstrow-Winterkirche, Pinnow bei Schwerin)

 

Giso WEITENDORF, Schwaan

geboren: 1980 in Schwaan

Lehre bei Alexander Schuke-Orgelbau Potsdam, 2008-2014 Werkstatt in Schwaan. Einige Restaurierungen in Mecklenburg.

 

Gert WEYLAND, Opladen

geboren: 1944

Lehre bei Späth, Willi Peter (Köln) und Rieger (Schwarzach). 1971 Übernahme der durch Ernst Weyland 1931 in Opladen gegründeten Werkstatt. Seit 2000 im Eigentum von Uwe Cantzler. Orgelumsetzung nach Mecklenburg.

(Malchow-Stadtkirche)

 

Friedrich Wilhelm WINZER, Wismar

geboren: 1811 Mellenbach (Thür.)

gestorben: 1886 Wismar

Lehre bei Johann Friedrich Schulze (Paulinzella). Ab1840 in Mecklenburg tätig, 1841 eigene Werkstatt in Wismar. 1873 Übergabe der Werkstatt an Friedrich Albert Mehmel (Stralsund), die für wenige Jahre zur Zweigwerkstatt Mehmels wird. Zahlreiche Orgelneubauten und Umbauten in Mecklenburg.

(Brüel, Bützow-Ref. Kirche, Damshagen, Friedrichshagen, Gressow, Groß Markow, Herzfeld, Hohenkirchen, Hohen Viecheln, Kalkhorst, Kavelstorf, Kladow, Klütz, Kröpelin, Lübow, Lüssow, Malchow-Orgelmuseum (Stralendorf), Passee, Peckatel, Proseken, Rerik, Rethwisch, Schönberg, Schorrentin, Schwaan, Serrahn, Weitendorf b. Kritzkow, Wittenburg, Zarrentin, Zurow)

 

Heinrich WITTIG, Berlin

Herkunft und Lebensdaten unbekannt.

Sein Schaffen ist kaum bekannt und wenig erforscht. Unter den vier bisher bekannten Orgelneubauten aus den Jahren 1860-75 steht ein Instrument in Mecklenburg.

(Göhren)

 

Johann Gottlieb WOLFSTELLER, Hamburg

geboren: 1794 Rakith b. Wittenberg

gestorben: 1866 Hamburg

1833 Übernahme der Werkstatt des Schwiegervaters Johann Wilhelm Geycke (Hamburg). Neubau und spätere Orgelumsetzungen in Mecklenburg.

(Groß Raden, Pokrent, Varchentin)

 

Rainer WOLTER, Zudar/Rügen

geboren: 1948

1972-75 Lehre bei Sauer, Frankfurt/O., bis 1984 Geselle bei Jehmlich (Dresden), anschließend mehrmaliger Wechsel zu verschiedenen Orgelbaufirmen. 1991 Gründung der eigenen Werkstatt in Hamburg, 1995 Werkstatt auf Rügen, 2006 kurzzeitig Werkstatt in Zörbig. Restaurierungen und Reparaturen in Mecklenburg.

 

Ludwig ZEITZ, Neubrandenburg

geboren: 1823 bei Mechow

gestorben: 1897 Neubrandenburg

Wird als Orgelpfleger bezeichnet. 1848 urkundlich Geselle Ernst Sauers (Friedland). Nach 1860 wohnhaft in Neubrandenburg und selbständige Reparaturarbeiten.