Warsow, evangelische Dorfkirche

Friedrich Friese (I), 1833

I/P/11

 

 

 

Standort: Westempore

 

Baugeschichte: Erbaut wurde die Orgel für die Kirche in Wustrow/Fischland. 1851 erfolgte eine Reparatur mit geringfügiger Umdisponierung durch Fr. W. Winzer. Im Zuge des Kirchenneubaus 1869-73 wurde sie abgetragen und 1873 auf Veranlassung des Großherzogs der Kirche zu Warsow geschenkt. 1874 Aufstellung hinter neuem Gehäuse durch Johann Heinrich Runge.

 

2000 restaurierte sie Martin Christian Schmidt (Rostock) mit geringer Dispositionsveränderung im Manual und fügte einen Subbaß 16’ aus Pfeifen des Bordun 16’ hinzu. Das mittlere Gehäusefeld, welches ursprünglich fast vollständig verbrettert war und nur im oberen Drittel ein kleines stummes Pfeifenfeld hatte, wurde geöffnet zur Aufnahme von fünf neu gebauten Principalpfeifen E-Gis. Die Rekonstruktion versuchte den ursprünglichen Zustand zu erreichen. Man vermutet das Gemshorn 8’ nicht von Friese (die Pfeifen ähneln aber sehr anderen Friese-Pfeifen), deshalb wurde es entfernt (eingelagert im Orgelmuseum Malchow) für den Einbau einer Octave 4’. Das fest angehangene Pedal wurde um eine Windlade und selbständige Traktur erweitert, auf die Pfeifen des Bordun 16’ (von J. H. Runge) als Subbaß 16’ gestellt wurden.

 

Beschreibung: Das Gehäuse von Runge 1874 in neugotischen Formen hat zwei spitze Seitenfelder, ein höheres flach abschließendes Mittelfeld und zwei doppelstöckige schmale Zwischenfelder, deren obere Pfeifen stumm sind. Die Prospektpfeifen von Friese (I) sind erhalten.

 

Der Spieltisch ist links angelegt. Manualklaviatur (mit schwarzen Untertasten), Pedalklaviatur (rekonstruierte Tasten) und Manubrien stammen von Friese. Die schwarz gebeizten Manubrien horizontal über der Manualklaviatur mit neuen Registerschildern aus Papier. Horizontaler Wellenrahmen (J. H. Runge) unter der Windlade. Windladenkorpus, Schleifen, Stöcke, Ventile bestehen aus Eiche. Die Füllungen der Rückwand wurden 1999 entfernt und das Gehäuse nach hinten verlängert. Pedallade aus Eiche mit Wellenbrett. Einfaltenmagazinbalg (von Runge?) unter der Manualwindlade; zwei Schöpfbälge werden über einen Doppelhebel betätigt.

 

Manual / C-c3, mechanische Schleiflade

Principal 8’                 (E-A Schmidt 1999, ab A Friese)

Gedackt 8’     

Octav 4’                         2000

Flöte 4’ C-h   

Quinte 2 2/3’

Octav 2’                         ergänzt 2000

Waldflöte 2’

Sesquialter 2fach      ergänzt 2000

Mixtur 3fach               ergänzt 2000

Trompete 8’                 Discant [ab c1]

Trompete 8’                 Baß

 

Pedal / C-ho, fest angehangen, mechanische Windlade 1999

Subbaß 16’                   (ehem. Bordun 16’ der J. H. Runge-Orgel Hagenow 1880)

 

Stimmtonhöhe: a 457/15 Grad Celsius