Das Mecklenburgische Orgelmuseum

befindet sich in der Klosterkirche Malchow und dem ehemaligen Pfarrhaus (wegen Baumaßnahmen bis auf Weiteres geschlossen). Es dient in erster Linie der Aufbewahrung gefährdeter Instrumente aus dem Raum Mecklenburg. Daneben widmet es sich der Erforschung und Darstellung der Orgelbaugeschichte Mecklenburgs mit seinem umfangreich erhaltenen romantischen Orgelbestand.

 

Neben der zweitausendjährigen Geschichte der Orgel erfährt der Besucher viel Wissenswertes über die mecklenburgische Orgeltradition. Ein Modell stellt die Funktionsweise des Instrumentes dar und ist zugleich Angebot, die Orgel selbst zu spielen. In Führungen werden mehrere Orgeln und deren klangliche Eigenheiten vorgestellt.

 

Ausstellung:

Das Museum beherbergt vorrangig Orgeln und Orgelteile, die am ursprünglichen Standort vom Verfall bedroht waren, in nicht genutzten oder baulich gefährdeten Kirchen standen, nicht spielbar sind, aufgrund fehlender Mittel vorerst nicht repariert werden können oder anderen Instrumenten weichen mussten.

 

Sie werden in der Regel als Leihgaben an das Museum gegeben. Es erfolgt keine Restaurierung, sondern die Reinigung und Konservierung und in Abhängigkeit vom Erhaltungsgrad eine Spielbarmachung. Orgelforschung und die Erarbeitung eines Orgelinventars konzentrieren sich auf das historische Gebiet Mecklenburgs.

 

Die seltene Möglichkeit, mehrere Orgeln in einem Raum hören zu können, macht das Museum zum Zielort für zahlreiche Reisegruppen, aber auch Seminare und Fortbildungen.

 

Das Museum verfügt über eine umfangreiche Fachbibliothek, eine ca. 1000 Titel umfassende Gesangbuchsammlung einschließlich hymnologischer Bibliothek und eine ca. 600 Stück umfassende Orgel-Schallplattensammlung. Diese Sammlungen sind nach Terminabsprache nutzbar.

 

Die Klosterkirche ist regelmäßiger Konzertort und wird als Standesamt genutzt.

 

Für die Errichtung des Museums konnte mit der Klosterkirche ein idealer Baukörper genutzt werden. Die Kirche entstand 1844-49 unter der Leitung des Neustrelitzer Architekten Friedrich Wilhelm Buttel. Nach einem Brand 1888 wurde sie in den Formen der endenden Neugotik 1888-90 neu eingerichtet. Der Schweriner Architekt Georg Daniel versah den Innenraum dabei mit einem Gewölbe anstelle der ursprünglichen flachen Holzdecke.

 

Die akustischen Verhältnisse für Orgelmusik sind hervorragend.

 

Neben dem Hauptausstellungsraum in der Klosterkirche befinden sich im Orgelhaus, dem ehemaligen Pfarrhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite, weitere Ausstellungsräume. Dort sind auch Bibliothek, Werkstatt und Depot untergebracht.

Das Orgelhaus ist wegen Baumaßnahmen bis auf Weiteres geschlossen.

Eigentümer aller Gebäude ist die Stadt Malchow. Wie die anderen Malchower Museen befindet sich auch das Orgelmuseum in Trägerschaft des Kultur- und Sportringes e.V. Malchow.

 

In der Klosterkirche sind derzeit zehn klingende Orgeln zu hören. Den Hauptbestand bilden romantische Instrumente des 19. Jahrhunderts. Bedeutsam ist dabei das Instrument, welches 1890 von Friedrich Friese (III) aus Schwerin für die Klosterkirche gebaut wurde. Ältestes Stück der Ausstellung sind die Reste eines Orgelgehäuses aus der Zeit um 1630.

 

In Führungen werden immer mehrere Orgeln vorgestellt. Highlights sind die Sommerkonzerte/Orgelmatineen von Juli bis September sonntags 11.30 Uhr und "Orgel live-20 Minuten Orgelmusik an fünf Orgeln" donnerstags 12 Uhr.

 

Vom öffentlich begehbaren Turm der Klosterkirche hat der Besucher einen weiten Blick über Malchow.