Güstrow, evangelischer Dom

Friedrich Hermann Lütkemüller, 1868

III/P/37

 

 

 

Standort: Westempore

 

Beschreibung: Lütkemüller war aufgefordert, das große Westfenster freizulassen. Er baute die Orgel relativ niedrig und zweigeteilt. Fünf Kastenbälge stehen unterhalb des Fensters an der Westwand. Davor, sämtlich auf einer Ebene in der ersten Etage die Windladen des Großpedals, vom I. und II. Manual. Windladen von III und Kleinpedal auf gleicher Höhe rechts in der nördlichen Seitennische. Der Spieltisch steht frei mit Blick zum Altar. Registerstaffeln zu beiden Seiten der Klaviaturen.

 

Baugeschichte: Übergabe der Orgel am 1. Dezember 1868. Abnahmegutachten von Julius Massmann aus Wismar vom 31.Dezember 1868. Bald ernste Probleme aufrund hoher Feuchtigkeit, 1869 erste Reparaturen, ausgeführt von Lütkemüller, revidiert durch Friedrich Ladegast aus Weißenfels und Julius Massmann. 1873 Reparatur durch Lütkemüller, 1874 endgültiger Bruch mit Lütkemüller. 1877 Pflegevertrag mit Friese (III). Starker Holzwurmbefall. 1882 Reinigung, Holzwurmbekämpfung und Neubau einiger Holzpfeifen durch Friedrich Friese (III). 1895 Generalreinigung durch Friedrich Friese (III). 1939 wurde die Orgel gereinigt und umdisponiert durch Kemper & Sohn (Lübeck). Neue Register entstanden z. T. durch Umbau vorhandener Pfeifen. 1984-86 Restaurierung durch Gebrüder Jehmlich (Dresden) mit Rückführung auf die ursprüngliche Disposition. Dabei wurden Lütkemüller-Pfeifen aus der Scherer-Orgel in Tangermünde, die dort wegen der geplanten Rekonstruktion nicht mehr verwendet wurden, eingesetzt. 2018 umfangreiche Überholung der Trakturen, Restaurierung aller fünf Kastenbälge und Installation einer automatischen Balgaufzuganlage durch Kristian Wegscheider (Dresden).

 

I. Manual / C-f3, mechanische Schleiflade

Octave 4’

Bordun 16’

Viola di Gamba 16’

Principal 8’

Floete 8’ dopp.

Viola di Gamba 8’

Floete 4’ dopp.

Quinte 2 2/3’

Octave 2’

Mixtur 5fach

Trompete 8’

 

II. Manual / C-f3, mechanische Schleiflade

Quinte 2 2/3’

Rohrflöte 4’

Octave 4’

Salicional 8’

Gedackt 8’

Principal 8’

Quintatön 16’

Octave 2’

Mixtur 4fach

Clarinette 8’

 

III. Manual / C-f3, mechanische Schleiflade

Liebl. Gedackt 16’

Gemshorn 8’

Gedackt dopp. 8

Dolce 8’

Principal 4’

Fugaro 4’

Floete 4’

 

Pedal / C-d1, mechanische Schleiflade

Untersatz 32’ (C-Gis 16’)

Violon 16’

Subbaß 16’

Principal 8’

Violoncell 8’

Baßfloete 8’

Octave 4’

Posaune 16’

Trompete 8’

 

Manualkoppel II-I, III-II (Züge)

Pedalkoppel I-P (Fußtritt)

Sperrventile für alle Werke