Lübz, evangelische Stadtkirche
Marcus Runge, 1915
II/P/21
Standort: obere Westempore
Beschreibung: Das Orgelgehäuse stammt wahrscheinlich von einem Orgelneubau aus dem Jahr 1633. Es weist typische Stilelemente der Spätrenaissance auf, so z. B. Zahnschnitt- und Eierstableisten an den Kranzgesimsen und Konsolenreihung unter den Prospektstöcken.
Nach den Prospekten in Bützow, Parchim-St. Marien und Wismar-St. Nicolai gehört das Gehäuse zu den ältesten erhaltenen Orgelgehäusen in Mecklenburg. Schleierbretter haben sich in allen Pfeifenfeldern nur für die Oberteile erhalten. Das Tragwerk ist bis zum Gehäusefuß erhalten, die Füllungen des Untergehäuses stammen jedoch zum überwiegenden Teil aus späteren Umbauten.
Der Spieltisch steht mittig an der Orgelfront. Magazinbalg in der Orgel, dahinter die Pedalwindladen. Darüber auf einer Ebene Hauptwerk und Schwellwerk. Die Register des Schwellwerkes sind für die Octavkoppel bis g4 ausgebaut.
Baugeschichte: Der Erbauer einer Orgel im Jahr 1633 ist namentlich nicht bekannt. 1799 baut Friedrich Friese (I) aus Polchow (später Parchim) eine neue Orgel in das bestehende Gehäuse. Nach Reparaturen im 19. Jahrhundert kommt es zum Neubau einer pneumatischen Orgel im alten Gehäuse, der Ende des Jahres 1914 fertig gestellt ist. Die Weihe findet 1915 statt. Reparaturen durch Leopold Nitschmann (Schwerin) fanden 1946, 1948 und 1959 statt. 1975 Umdisponierung durch Wolfgang Nußbücker (Plau), wobei aus vorhandenen Pfeifen durch Abschneiden und Umstellen neue Register entstanden.
2015 Restaurierung auf den Erbauungszustand durch Firma Sauer (Müllrose). Völlig neu nur die Pfeifen der Gamba und des Geigenprinzipals.
I. Manual, Hauptwerk / C-g3, pneumatische Taschenladen
Bordun 16’
Principal 8’
Hohlflöte 8’
Gamba 8’
Doppel Gedackt 8’
Octave 4’
Rohrflöte 4’
Octave 2’
Mixtur 3fach
II. Manual, Schwellwerk / C-g3, pneumatische Taschenladen
Geigenprinzipal 8‘
Quintatön 8‘
Koncertflöte 8’
Liebl. Gedackt 8’
Viola d’ amore 8’
Fugara 4’
Flöte 4’
Harm. aeth. 2-3fach
Pedal / C-f1, pneumatische Taschenladen
Principalbass 16’
Subbass 16’
Cello 8’
Bassflöte 8’
Koppeln I-P, II-P, II-I
Spielhilfen:
Walze, Crescendo ab, Handregister ab, Tutti, MF, P, freie Combination, Auslöser, MK II-I, Suboctavkoppel II-I, Superoctavkoppel II-I, PK I, PK II, Pedalumschalter