Groß Upahl, evangelische Dorfkirche
Paul Schmidt, 1760
I/-/3
Standort: Westseite der Kirche auf kleinem Podest
Beschreibung: Der Spieltisch mit Klaviatur aus dem Jahr 1997 ist zentral, zu beiden Seiten je drei Registerzüge. Zwei Windladen (Baß und Diskant). Die heutige Diskantlade wurde außer den Pfeifenstöcken 1997 neu gefertigt. Unter der Diskantlade ein neuer Keilbalg. Pfeifen der Diskantseite aus der Bauzeit. Pfeifen der Baßwindlade, die erheblich tiefer als die Diskantlade liegt, sind aus späterer Zeit, auch von 1997.
Baugeschichte: Erbaut als Kammerorgel für den Erbprinz Friedrich (späterer Herzog Friedrich der Fromme, Regierungszeit 1756 bis 1785).
Inschrift in der Orgel: „Paul Schmidt. Orgelbauer aus Rostock. 1760“.
Zu unbekanntem Zeitpunkt schenkte Herzog Friedrich der Fromme die Orgel der im nahestehenden Gräfin Sabina von Bassewitz auf Dalwitz. Angesichts ihres nahenden Endes bestimmte die Gräfin die Orgel für ihre Kirche Polchow. 1790 Aufstellung die Polchow durch Friedrich Friese (I) (Kummerow). 1851 Reparatur und Umdisponierung durch Heinrich Rasche. 1893 Umsetzung nach Groß Upahl. 1914 Reparatur durch Carl Börger. 1997 Instandsetzung durch Wolfgang Nußbücker (Plau).
Bei der Umsetzung nach Polchow 1790 wurden vielleicht Veränderungen vorgenommen. Friedrich Friese (I) zuzuschreiben sind die Flechtflächen der Vorderfront, wie sie in ähnlicher Weise an anderen Friese (I)-Orgeln zu finden sind (vgl. aber auch die Orgel von Matthias Friese in Zettemin 1780).
Bemerkenswert ist der große Manualumfang von C. Cis bis f3, der in dieser Größe wohl zum ersten Mal in Mecklenburg auftaucht.
Die heutige Disposition lautet:
Baß-Windlade C-ho: Diskant-Windlade c1-f3:
Holzprincipal 8’ Gemshorn 8’
Holzflöte 4’ Metallgedackt 4’
Principal 2’ Principal 2’